GET Nord 2022 zeigt breites Lösungsportfolio für die Wärmewende

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24.06.2022

Hamburg, 24. Juni 2022 – Die ambitionierten Klimaziele Deutschlands und der EU erfordern eine grundlegende Transformation des Wärmesektors. Dies betrifft sowohl die Heizungstechnik, als auch die eingesetzten Energieträger. Es gilt, den überwiegend veralteten Anlagenbestand technisch und energetisch auf Vordermann zu bringen, um so die Effizienz zu steigern. Gleichzeitig muss der Anteil der erneuerbaren Energien sukzessive ausgebaut werden, nicht zuletzt, um die Abhängigkeit von russischen Energieimporten drastisch zu reduzieren. Das stellen Politik und Wirtschaft, Verbraucher und SHK-Fachhandwerk vor große Herausforderungen. Auf der diesjährigen GET Nord zeigt die deutsche Heizungsindustrie ein umfangreiches technisches Portfolio zur Umsetzung der Wärmewende und zur Erreichung der Klimaziele im Gebäudesektor. Die Fachmesse für Elektro, Sanitär, Heizung und Klima findet vom 17. bis 19. November 2022 auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress statt.         

Anlagenbestand birgt enorme CO2-Einsparpotenziale 

Welche enorme Aufgabe die Wärmewende im Gebäudesektor ist, verdeutlichen Zahlen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH). Demnach sind 53 Prozent der rund 21 Millionen in Deutschland installierten Heizungen technisch veraltet und nicht effizient. Lediglich 21 Prozent der installierten Anlagen befinden sich auf dem Stand der Technik und koppeln gleichzeitig erneuerbare Energien. Das betrifft rund 1,1 Millionen Wärmepumpen, rund 0,9 Millionen Biomassekessel und etwa 2,5 Millionen Gas- und Ölbrennwertkessel in Kombination mit einer solarthermischen Anlage. Die übrige, überwiegend veraltete Technik verursacht erhebliche CO2-Emissionen. Diese müssen nach dem Willen der Politik bis zum Jahr 2030 gegenüber 2020 um 53 Millionen auf 67 Millionen Tonnen gesenkt werden, um die Klimaziele erreichen zu können.

Enormes Marktpotenzial für zukunftsgerichtete Heiztechniken

Die Herausforderungen bei der Umsetzung der Wärmewende sind vielfältig. Deutschlands Gebäudebestand ist heterogen, eine „one size fits all“-Lösung bei der Wahl des Heizsystems gibt es daher nicht. Auch verfügen die Menschen über unterschiedliche finanzielle Mittel. Hier gilt es, die aktuellen Förderprogramme fortzuführen und langfristig finanziell abzusichern, damit das Vertrauen der Menschen in die Modernisierung ihrer Heizungen und somit die Akzeptanz für die Wärmewende erhalten bleiben. Vor diesem Hintergrund setzt die deutsche Heizungsindustrie auf eine technologie- und energieträgeroffene Umsetzung der Wärmewende und zeigt auf der GET Nord in Hamburg ein breites Angebot.

Lösungen für die Wärmewende

Eine zentrale Technologie stellt die Wärmepumpe dar. Im Neubau längst das Heizsystem Nummer eins, kommen Wärmepumpen mittlerweile verstärkt in Bestandsgebäuden zum Einsatz. Allein im ersten Quartal 2022 setzen die im BDH organisierten Hersteller 46.000 Geräte ab, eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 33 Prozent. Die Bundesregierung plant einen Markthochlauf auf bis zu 6 Millionen installierte Geräte im Jahr 2030.

Neben der Wärmepumpe zeigen die Hersteller weitere technische Lösungen zur Umsetzung der Wärmewende. Dies sind u. a. hybride Systeme unter der Einbindung von Umweltwärme, Solarthermie und Biomasse sowie Lösungen auf der Basis von grünen Gasen wie Biomethan und Wasserstoff. Außerdem präsentieren die Unternehmen zunehmend Effizienztechnologien, die den Heizbedarf reduzieren wie die Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung und digitale Steuerungs- und Regelungstechnik bis hin zu so genannten Home Energie Management Systemen (HEMS). Diese koordinieren die Energieströme von Erzeugern und Verbrauchern im Gebäude und ermöglichen damit ein Höchstmaß an Komfort und Effizienz. „Insbesondere das Verbundkonzept der GET Nord zwischen Heizungs- und Elektroindustrie spiegelt das Marktgeschehen wider. Die Gewerke wachsen zunehmend zusammen, strombetriebene Heizsysteme werden einen entscheidenden Anteil am Gelingen der Wärmewende haben“, betont Andreas Lücke, Senior Experte beim BDH.

Neue Wärmepumpen-Systeme für Alt- und Neubauten

Einen umfassenden Überblick über innovative Lösungen und Produkte für die Anlagenmodernisierung in Alt- und Neubauten bieten die Aussteller aus der Heizungsindustrie. Anhand von Anlagenbeispielen für Modernisierung und Neubau demonstriert beispielsweise Viessmann, wie klimaschonendes Heizen heute und in Zukunft aussieht. So etwa die für den Einsatz in Bestandsbauten konzipierten Hybrid-Wärmepumpen "Vitocal 250-AH" und "Vitocal 250-SH" in Monoblock- beziehungsweise Split-Bauweise, die sich zur Ergänzung bestehender Heizungsanlagen empfehlen. Sie decken mit kostenloser Wärme aus der Außenluft den Grundbedarf, während der vorhandene Heizkessel lediglich bei besonders niedrigen Temperaturen zugeschaltet werden muss. Ein anderes Modernisierungsbeispiel zeigt die neue Monoblock-Wärmepumpe "Vitocal 250-A", die wie Hybrid-Wärmepumpen mit einer Vorlauftemperatur von bis zu 70 Grad Celsius speziell für die Modernisierung konzipiert ist und sich dank einer patentierten Hydraulik erheblich einfacher und schneller installieren lässt als herkömmliche Wärmepumpen. Für den energieeffizienten Neubau entwickelte der Heiztechnik-Hersteller die Split-Wärmepumpen "Vitocal 200-S" und "Vitacal 222-S", die als wandhängende oder bodenstehende Kompakteinheiten mit intergriertem Warmwasserspeicher erhältlich sind und Vorlauftemperaturen bis 60 Grad Celsius erreichen.

Leichte Installation und Bedienbarkeit wird großgeschrieben

Zu den von Stiebel Eltron präsentierten Highlights gehören standardisierte Systemlösungen für Luft- und Erdwärmepumpen. Die flexiblen Komplettpakete enthalten bereits alle erforderlichen Systemkomponenten für eine schnelle, unkomplizierte und platzsparende Wärmepumpen-Installation. Im Bereich Luft-Wasser-Wärmepumpe präsentiert der Wärmetechnik-Spezialist mehrere Kompaktlösungen für Neubau-Installationen, darunter ein Set aus Monoblock-Wärmepumpe und separatem Integralspeicher sowie ein Highend-Integralgerät mit eingebauter Wärmepumpe und Lüftungsanlage. Für den Bestand wird eine Systemkombination aus Integralspeicher und Luft-Wasser-Wärmepumpe vorgestellt, die sich wegen ihrer hohen Heizleistung insbesondere für den Einsatz in Altbauten eignet. Systemlösungen für eine Vielzahl von Standard-Anwendungsfälle sollen dem Fachhandwerk den gesamten Beratungs-, Verkaufs- und Einbauprozess erleichtern.

Einfache Bedienbarkeit und Installation stehen auch bei den von Max Weishaupt vorgestellten Lösungen im Mittelpunkt. Die neu konzipierten Sole/Wasser-Wärmepumpen "Geoblock WGB 8" und "Geoblock WGB 14" verfügen dank Invertertechnik über eine modulierende Leistung bis 8 Kilowatt bzw. bis 14 Kilowatt und sind damit ideal geeignet für Effizienzhäuser im Neubau. Das gekapselte Gehäuse der Wärmepumpen ist hochwertig schallgedämmt und an allen vier Füßen bis zu 3 Zentimeter höhenverstellbar. Den handwerkergerechten Elektroanschluss ermöglichen die Kabeleinführung, Zugentlastungen und hochwertige Klemmanschlüsse. Extrem leise und effizient ist auch die neue Wärmepumpe "Biblock WBB 20" mit einer Leistung von 5,6 bis 16,6 Kilowatt. Aufgrund der Dampfeinspritzung und dem Zusatz-Wärmetauscher mit elektronischem Expansionsventil arbeitet das Gerät bei Außentemperaturen bis Minus 22 Grad Celsius und liefert Vorlauftemperaturen bis 65 Grad Celsius.  

Natürliches Kältemittel erhöht Effizienz

Wolf Heiztechnik stellt unter anderem seine mehrfach prämierte Luft/Wasser-Wärmepumpe "CHA Monoblock" vor, die mit dem natürlichen Kältemittel R290 ausgestattet ist. Dank des innovativen Kältemittels und des großen Verdampfers ist das Modell auch bei höheren Temperaturen besonders effizient. Die zwei Ausführungen CHA-07/400V (Leistungsbereich von 1,6 bis 6,8 Kilowatt bei A-7/W35) und CHA-10/400V (Leistungsbereich von 2,2 bis 9,8 Kilowatt) eignen sich hervorragend für die Modernisierung, auch im Zusammenspiel mit konventionellen Heizkörpern. Ergänzend dazu ist das Gerät leiser als 35 dB(A) auf drei Meter Entfernung und damit nach Herstellerangaben die leiseste Wärmepumpe ihrer Klasse.

Unkompliziert Strom speichern

Neben der einfachen Wärmeerzeugung stehen leicht realisierbare Stromspeicherlösungen im Fokus. Mit dem Stromspeicher "Vitocharge VX3 gibt Viessmann Hausbesitzern die Möglichkeit, Strom unkompliziert zu speichern und damit effizient zu nutzen, etwa zum Betrieb einer Wärmepumpe. Neu bei diesem Gerät ist der 3-phasige Anschluss für eine PV-Anlage mit 9 und 12 Kilowatt-Peak (kWp) Leistung für höheren Eigenverbrauch. Auch bei Stiebel Eltron stehen installations- und bedienungsfreundliche Wand- und Kleinspeicher sowie zentrale und dezentrale Lüftungsgeräte für den Einsatz in Wohnungen und kleinen Gewerbeobjekten im Vordergrund. Uponor stellt unter anderem sein neu entwickeltes Rohrsystem "Ecoflex VIP" vor. Das kürzlich mit dem Plus X Award 2022 für seinen zukunftsweisenden Ansatz ausgezeichnete Produkt überzeugt durch hervorragende Dämmleistung, hohe Flexibilität, einen geringen Außendurchmesser und ein nachhaltiges Design, das die CO2-Bilanz deutlich verbessert. Das ist möglich durch den einzigartigen hybriden Aufbau der Rohre mit neuartigem Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP), die sich bereits in der Gesundheits-, Automobil- und Bauindustrie bewährt haben und wesentlich dazu beitragen, Wärmeverluste sowie CO2-Emissionen zu senken.

Über die GET Nord

Die GET Nord ist bundesweit die einzige gemeinsame Fachmesse für Elektro, Sanitär, Heizung und Klima und die führende gebäudetechnische Fachmesse im Norden. Sie findet alle zwei Jahre auf dem Gelände der Hamburg Messe und Congress statt und vernetzt mit ihrem wegweisenden Messekonzept die verschiedenen Gewerke der Gebäudetechnik mit Architekten, Planern, dem Großhandel und der Industrie. Über 600 Unternehmen präsentieren ihre neuesten Produkte und innovativen Lösungen zu den Themen Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Energiemanagement, Gebäudeausstattung und -systemtechnik. Damit ist die GET Nord Plattform und Impulsgeber für zukunftsorientierte Gebäudetechnologien und Lösungen für den Klimaschutz zu Hause. Sie findet vom 17. bis 19. November 2022 in Hamburg statt.

Weitere Informationen über die GET Nord unter: www.get-nord.de

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